
Oktober 2006: vor 3 Monaten ist Deutschland bei der WM im eigenen Land im Halbfinale gegen Italien ausgeschieden, Justin Timberlake bringt uns „Sexy back“ und bald schon sollte es aus sein zwischen Britney Spears und Kevin Federline. Was für ein Jahr! Dabei haben wir das Wichtigste noch gar nicht erwähnt: im Oktober 2006 fängt Moni bei PAGES an, das damals nur aus Tom besteht. Moni hat für uns auf ihre 15 Jahre PAGES geschaut und aufgeschrieben, was sie so erlebt und bewegt hat.
15 Jahre – Fünfzehn! So lange bin ich nun schon als Assistenz bei PAGES Media.
Assistenz – dieses Wort ruft die Assoziation einer Dame im adretten Kostüm hervor, die an einem großen Schreibtisch sitzt und der gefürchtete Vorzimmerdrache zum Chefbüro ist.
Bin ich das? Nope. Würde auch nicht zu PAGES passen.
Was bin ich dann?

Nun als erstes trage ich eher Jeans und ein Bandshirt als ein Kostüm, mein Schreibtisch ist zwar groß, steht aber in keinem Vorzimmer und ich kann zwar ein Drache sein, aber ich versperre euch höchstwahrscheinlich nicht den Weg zu Tom oder Maxi – vorausgesetzt ihr bringt mir was Glitzerndes für meinen Drachenschatz mit. Glitzer ist immer gut.
Na, aber jetzt mal im Ernst. Was macht die Moni eigentlich so?
Das hat sich in den 15 Jahren genauso oft geändert, wie sich PAGES stets neu erfunden hat.
Gestartet haben wir als Redaktionsbüro, das Artikel schrieb. Für Zeitschriften, für Blogs – jetzt sind wir eine Full Service Bewegtbildagentur, die weltweit unterwegs ist.

Ihr könnt Euch also denken, dass mein Job ganz schöne Veränderungen durchgemacht hat. Am Anfang waren es ein paar Belege, Rechnungen und Angebote. Ans Telefon gehen etc. Aber das hat sich schnell geändert und so forderte dieser Job stetiges Lernen, flexibel sein, über Zeitzonen arbeiten, die ein oder andere durchgemachte Nacht und schon immer – überall arbeiten können – sei es ein Schreibtisch oder ein Wohnmobil auf WACKEN – remote Work – wir haben das schon adoptiert, bevor das Kind wirklich einen Namen hatte. Lookin‘ at you Google Docs.
Sprich: Handtaschen habe ich danach gekauft, ob ein Laptop reinpasst und das Handy war schon eine Verlängerung meines Armes, bevor Smartphones ein großes Thema wurden. Erinnert ihr Euch an UMTS-Karten – diese Dame hatte als eine der ersten so ein Teil.
PAGES war und ist – schnell, frech und modern.
Und wir waren und sind noch (jedenfalls wenn es die Pestilenz wieder zulässt) überall unterwegs:
Drehteams weltweit recherchieren und buchen, dafür sorgen, dass die Kollegen zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind – das war mein „wissenschaftliches Spezialgebiet“.
Ich habe so viele Reisen gebucht ich konnte die Preise für Flüge weltweit durchschnittlich vorher abschätzen, ebenso wie Hotelraten. Ich wusste Reisezeit mit Flugzeug, Zug und Auto zu den meisten europäischen Hauptstädten auswendig und woah, war das cool. Da gab es einige komplizierte Puzzles bestehend aus Folgeterminen, Wegstrecken und Städten kombiniert mit Budgets. Ich habe manchmal überlegt zu „Wetten dass…?“ zu gehen…
Nebenbei lief der eher typische Job einer Assistenz: vorbereitende Buchhaltung, Korrespondenz, Telefon, Rechnungen stellen, Angebote schreiben.
Aber ich habe auch mal ein Konzept geschrieben, Transkripte mit Timestamps erlauscht, Übersetzungen in Englisch erstellt und nächtlich Kollegen zu ihrem Hotel gelotst.




Inzwischen lasse ich es ruhiger angehen. Ich bin zwar immer noch gerne mitten im Geschehen, aber wir sind nun mehr Leute im Büro und irgendwann musste ich zugeben, dass es für mich allein zu viel wurde. Darum habe ich einige Gebiete anderen überlassen. Aber wir sind so gewachsen, da musste das Backoffice natürlich mitgehen. So hat das Reisebüro Moni nun geschlossen, auch wenn ich ab und zu immer noch zum Spaß Flugpreise rate, wenn ein Familienmitglied oder Freunde in den Urlaub starten.
Der wichtigste Punkt war für mich aber immer und wird für immer bleiben – für meine Kollegen da sein und sie zu unterstützen ihren Job so gut zu machen, wie sie es tun, Antworten zu haben oder zu finden, erreichbar zu sein und ein offenes Ohr für jeden Kummer zu sein.
Deshalb bin ich auch seit 2020 unsere Mental Health Ansprechpartnerin im PAGES Büro und helfe mit Entspannung und Tipps meinen Kollegen eine Work-Life-Balance zu finden.
Klingt jetzt nicht nachdem, was ich vorher so erzählt hab, ne? Mit Anfang zwanzig denkt man nicht daran, dass man irgendwann wirklich müde werden könnte. Darum hatte ich 2018 und 2019 eine gesundheitsbedingte Auszeit. Und auch hier bin ich PAGES dankbar, denn ich wurde rundherum unterstützt und kann jetzt in meinem Tempo immer noch beitragen.
Mir wird immer das Gefühl gegeben, dass meine Erfahrungen wertvoll sind und ich bin bei (nahezu) jedem Unsinn dabei. Ich hoffe, dass das noch lange so bleibt und hebe meine Kaffeetasse auf die nächsten 15 Jahre.
Kaffee, ja davon habe ich viele Kilo für unser Büro gekauft die letzten 15 Jahre. Der darf nie ausgehen! Nur so als Tipp, für die jungen Kollegen.